Laut aktueller Simon-Kucher & Partners-Studie ist der Anteil der DAX30-Unternehmen mit ausländischen Vorstandsmitgliedern in diesem Jahr höher denn je: So wiesen 27 von 30 Konzernen mindestens einen Topmanager ausländischer Herkunft auf – im Jahr 2011 waren es erst 20 Unternehmen. 

Lediglich drei DAX-Firmen sind rein deutsch geführt: Dazu zählen die Commerzbank, die Münchener Rück und die Lufthansa.

Demgegenüber  stehen vier Unternehmen, bei denen sogar mindestens die Hälfte der Vorstände aus dem Ausland stammt. Die Spitze führt Fresenius Medical Care mit einem Anteil von 71% ausländisch stämmiger Vorstandsmitglieder.

Der Anteil ausländischer Vorstände an der Gesamtzahl der Vorstände hat sich mit 28%  in diesem Jahr etwa auf Vorjahresniveau gehalten. „Wir beobachten seit einigen Jahren ein Einpendeln bei 30%. Dieser Anteil scheint ein gesunder Mix zu sein. Wir erwarten nicht, dass der Wert in den kommenden Jahren noch deutlich steigt“, betont Christoph Lesch, Studienautor und Director bei Simon-Kucher.

Auch bei der Herkunft der ausländischen Vorstände gibt es nur wenig Veränderungen gegenüber den Vorjahren:  So stellen Amerikaner seit Jahren die stärkste Gruppe. Fast jeder zehnte Topmanager stammt aus den USA (99%), gefolgt von Großbritannien und Österreich (jeweils 3%).

Ausländer- und Frauenanteil auf Vorstandsebene der DAX30-Unternehmen. Quelle: Simon-Kucher & Partners
Ausländer- und Frauenanteil auf Vorstandsebene der DAX30-Unternehmen. Quelle: Simon-Kucher & Partners

Eine deutliche Veränderung lässt sich hingegen beim Ausländeranteil unter den Vorstandsvorsitzenden beobachten. „In diesem Jahr markiert der Anteil ausländischer Vorstandschefs mit 19% einen neuen Tiefstwert“, stellt Lesch fest. So werden nur noch sechs DAX-Konzerne von Ausländern geleitet, so viele wie zuletzt 2006.

Rekorde jedoch beim Frauenanteil

Beim Frauenanteil hingegen ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen: So sind rund 8% der DAX-Vorstände weiblich – dieser Wert überschreitet das Sechsfache des Vorjahreswertes. Aktuell liegt der Frauenanteil unter den neu berufenen Vorständen bei starken 21%.

„Bis 2020 ist ein Anteil von 20% Frauen in den DAX-Vorständen durchaus erreichbar, viel höhere Werte halten wir aber nicht für realistisch“, erklärt Lesch. Unter den DAX-Unternehmen glänzt insbesondere die Lufthansa: Immerhin sind hier 40% der Vorstände Frauen, gefolgt von Siemens mit 29%.

Auch kommt die Studie zu den Erkenntnissen, dass die Verantwortungsbereiche der Frauen heute breiter gefächert sind und von Finanzen über die Energiesparte bis zur Zuständigkeit für Europa und Südamerika reichen.

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