Unter Führung des von Peppermint VenturePartners (PVP) verwalteten Peppermint Charité Biomedical Fund (CBF-1) wurde nun die erste Finanzierungsrunde für die Caterna Vision GmbH, einem auf digitale Therapien gegen Augenerkrankungen spezialisierten Unternehmen, abgeschlossen. Peppermint VenturePartners sind ein privates Venture Capital Unternehmen mit Sitz in Berlin, das auf Investments in junge Unternehmen im Gesundheitswesen spezialisiert ist – wobei ein Fokus auf Innovationen aus dem Bereich „digital Health“ liegt.

Caterna Vision hat eine App entwickelt, die in Kooperation mit dem Augenarztnetzwerk OcuNet und der Barmer GEK nun erstmalig „Barmer-versicherten“ Kindern, die von Schwachsichtigkeit betroffen sind, auf Rezept zur Verfügung gestellt werden soll. Zu einer Schwachsichtigkeit, im Fachjargon auch Amblyopie genannt, kommt es, wenn sich das Sehsystem während der frühen kindlichen Entwicklung nicht normal ausbildet. In diesem Falle bleibt das betroffene Auge extrem sehschwach und wurde bisher primär durch Augenklappe, Sehschule und Brille korrigiert.

Die Sehschule für Zuhause
Caterna Vision setzt nun auf eine etwas andere Sehschule: Angepasst an unser digitales Zeitalter hat das Unternehmen so etwas wie die Sehschule 2.0 entwickelt. Spielerisch sehen lernen könnte sehr viel effizienter sein – das bestätigen auch die umfangreichen Daten, der um sich greifenden „Gamification“. Auch das webbasierte Stimulationsprogramm der Cantera Vision GmbH setzt auf spielerisches Üben. Es soll bevorzugt bei Kindern mit einer therapierefraktären Amblyopie, also einer solchen Sehschwäche, die auf konventionelle Verfahren nicht anspricht, zum Einsatz kommen.

Die Barmer GEK wird den kleinen Patienten die digitale Therapie als zusätzliche „Second Line“ Therapie kostenfrei zur Verfügung stellen. Nach Erhalt der Zugangsdaten können die Patienten die Übungen ganz ähnlich eines Computerspiels trainieren, dies soll die Lust am kontinuierlichen Üben hoch halten. Die Stimulationsübungen trainieren das Sehvermögen, indem sie das bei Amblyopie verkümmerte Zusammenspiel zwischen Auge und visuellem Cortex verbessern sollen. Über die mobilen Apps des Unternehmens werden therapiebegleitende Services und Fortschrittskontrollen angeboten.

Weitere Indikationen in Planung
Die eingeworbenen Gelder sollen nun dem Vertrieb der Amblyopie Applikation und dem Ausbau der Therapie-Plattform auf weitere Indikationen dienen. Für Nicolas Widera, CEO der Caterna Vision, ermöglicht die Finanzierung durch PVP einen über die Partnerschaft mit OcuNet und Barmer hinausgehenden Ausbau der Firma. Weitere digitale Applikationen im Bereich der Behandlung von Augenkrankheiten sollen bald folgen. Auch Klaus Stöckemann, Managing Partner der PVP und Vorsitzender des Beirates, glaubt an den Erfolg der Plattform und der Stimulations-App gegen Amblyopie. Stöckemann ist überzeugt, die „Compliance“, also die Ausdauer die Stimulationsübungen kontinuierlich durchzuführen, um einen Erfolg zu erzielen, sollte sich – wohl auch wegen des spielerischen Ansatzes – mit der App deutlich verbessern lassen.

Autor/Autorin