Nach einem deutlichen Anstieg im ersten Halbjahr 2012 gingen die Aktionärszahlen in der zweiten Jahreshälfte 2012 wieder zurück. Quelle: DAI

Die Deutschen halten sich bei Aktien wieder zurück. Einer aktuellen Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zufolge ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte gesunken. Zwar war im ersten Halbjahr noch ein spürbarer Aufwärtstrend mit 1,5 Mio. zusätzlichen Anlegern zu verzeichnen, jedoch gingen die Zahlen in der zweiten Jahreshälfte um 1,3 Mio. fast genauso deutlich zurück. So waren zum Jahresende nur noch knapp 14% der Gesamtbevölkerung als Anleger direkt oder indirekt in Aktien investiert. Das entspricht einer Anlegerzahl von 8,8 Mio. „Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen, dass die Aktienakzeptanz in Deutschland noch lange nicht so gefestigt ist, wie dies im Interesse gerade auch der Bevölkerung läge“, kommentiert Dr. Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts.

Als Gründe für den Aufwärtstrend im ersten Halbjahr nennt das DAI die Angst vor Inflation, vor Währungskrisen und das niedrige Zinsumfeld. Jedoch sei die öffentliche Diskussion um die Sicherheit des Euros abgeebbt und auch Inflationsszenarien blieben vorerst aus, so dass das „Angstmotiv“ bedingt durch die Gewöhnung der Anleger an die „Dauerkrise“ keine Rolle mehr spiele, so Bortenlänger weiter. Darüber hinaus könne die starke Entwicklung des DAX im Jahre 2012 mit einem Anstieg um 30 % viele Anleger zu Gewinnmitnahmen motiviert haben.

Doch gerade für eine nachhaltige Aktienakzeptanz seien die beiden Faktoren Angst und die Aussicht auf kurzfristige Gewinne eher von Nachteil, erklärt Bortenlänger. „Emittenten, Finanzdienstleister und Verbände müssen gemeinsam noch stärker deutlich machen, dass die Aktie als Beteiligung an einem Unternehmen eine langfristig attraktive Anlageform ist, die auch zur Sicherung der Arbeitsplätze und Innovationskraft der Unternehmen beiträgt.“

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