Die Börsenpläne des Holzgerlinger Diagnostik-Spezialisten Curetis waren schon lange kein Geheimnis mehr, nun werden sie konkret: So zieht es Curetis an die Euronext. Dafür wird seitens des Unternehmens eine niederländische Holding gegründet, die ihrerseits an der Euronext in Amsterdam und Brüssel notieren wird. Nach Angaben des Unternehmens könnte das IPO in vier Wochen über die Bühne gehen.

Das Aktienangebot soll sich zunächst an private und institutionelle Anleger aus Deutschland richten. Über eine Privatplatzierung sollen dann auch institutionelle Anleger aus dem Ausland angesprochen werden. Das eingeworbene Kapital soll vor allem für den Ausbau notwendiger Vertriebsstrukturen in den USA verwendet werden. Auf diese Weise soll die direkte Vermarktung des Unyvero-Systems ermöglicht werden, sobald dieses die Freigabe der zuständigen Aufsichtsbehörde FDA erlangt. Wie Curetis-Vorstand Oliver Schacht mitteilte, fiel die Wahl des Börsenplatzes Euronext aufgrund der dort vorhandenen Eigenkapitalkultur, welche Biotech-Unternehmen deutlich bessere Rahmenbedingung zur Generierung von Wachstumskapital biete. Allerdings gehört Curetis auch zu den ersten Life Science-Unternehmen des noch jungen Deutsche Börse Venture Networks.

Genaue Angaben zum Volumen des geplanten IPO wurden nicht gemacht. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, hätten einige bestehende Aktionäre bereits ihre Absicht bekundet, im Rahmen des Angebots Aktien im Gesamtwert von rund 15 Mio.EUR zu zeichnen. Verglichen mit der Quote von Alt-Eigentümer-Beteiligungen bei ähnlichen Börsengängen, diese lag in der Vergangenheit zwischen 25 und 40%, käme Curetis auf einen Erlös von 37 bis 60 Mio. EUR.

Curetis wurde 2007 gegründet und entwickelt PCR-basierte Einwegkartuschen, mit denen Antibiotikaresistenzen von Patienten innerhalb weniger Stunden entdeckt werden können. Im Normalfall brauchen Krankenhäuser dafür bis zu drei Tage.

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