Doch kein IPO: AlzChem hat drei Tage vor dem geplanten Sprung aufs Parkett seine Börsenpläne vorerst auf Eis gelegt.

Man habe gemeinsam mit den Aktionären beschlossen, den Börsengang zu verschieben, hieß es in einer Mitteilung am Dienstagabend. Jedoch prüfe man, ob ein IPO zu einem späteren Zeitpunkt in Frage kommt. Um das weitere Wachstum zu finanzieren, wolle AlzChem zunächst alternative Finanzierungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.

Aufgrund des politisch unsicheren Marktumfelds herrsche eine Unsicherheit bei Neuinvestitionen, so das Unternehmen in einer Pressemeldung. Trotz des großen Interesses institutioneller Investoren in Europa und den USA sei eine Platzierung in der angestrebten Preisspanne deshalb letztlich nicht möglich gewesen.

Börsendebüt am Freitag geplant

Eigentlich wollte das bayerische Spezialchemieunternehmen am Freitag bis zu rund 200 Mio. EUR durch die gesamte Transaktion einnehmen – der Preis für die AlzChem Aktien wurde zwischen 20 und 27 EUR angsetzt. Die Erlöse aus den neuen Aktien im Rahmen der Kapitalerhöhung (bis zu rund 54 Mio. EUR) sollten in den Aufbau einer neuen Produktionsstätte fließen.

AlzChem  gilt als vertikal integriertes Chemieunternehmen mit etwa 1500 Mitarbeitern. Das Spezialchemieunternehmen produziert und vermarktet chemische Erzeugnisse der Calciumcarbid-/Calciumcyanamid- Wertschöpfungskette (NCN-Kette).

Das mit einem Umsatzanteil von rund 51% größte Geschäftssegment „Specialty Chemicals“ konzentriert sich auf die Produktion und den Vertrieb hochwertiger chemischer Erzeugnisse. Dazu zählen u.a.: Futtermittelzusatzstoffe für Agrarbetriebe, Nahrungsergänzungsmittel, hochreine Guanidinsalze für die Biotechnologie-, Diagnostik- und Pharmaindustrie sowie Siliziumnitridpulver für die Keramik-, Beschichtungs- und Photovoltaikindustrie.

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