Mit einem Workshop der etwas anderen Art fiel der Startschuss der DIRK-Konferenz in diesem Jahr: Dem sogenannten „Fishbowl“ –  ein interaktives Diskussionsformat, bei dem die Teilnehmer locker im Kreis sitzen und dynamischer diskutieren können als im klassischen Panelformat. Die Diskussionsrunde zeigte, dass  IR-Manager heute nicht mehr nur als Sprachrohr des Emittenten zum Kapitalmarkt fungieren, sondern vielmehr eine strategische Funktion erfüllen.

Prof. Reimelt von GE Power hält die Keynote
Prof. Reimelt von GE Power hält die Keynote

Krisen gekonnt bewältigen
Ein derzeit spannendes Thema am Markt, das auch in der Podiumsdiskussion am Nachmittag erörtert wurde: Unter Moderation von DIRK-Geschäftsführer Kay Bommer tauschten sich Dr. David Fink (Gerry Weber), Harald Kinzler (CNC), John Paul O‘ Meara (adidas) und Ingo Speich (Union Investment) über die strategische Funktion von IR aus. Hierbei stellte sich die Frage, ob ein IR-Manager eher Rudergänger oder Navigator sei.  Da die Aufgaben in den letzten Jahren immer vielfältiger geworden seien und der IR‘ler nicht mehr nur die Anweisungen des Vorstands blind erfülle, sondern eben auch als Entscheider eine strategische Funktion einnehmen müsse, sind sich alle einig: Der IR-Manager ist heute eindeutiger Navigator (lesen hierzu bitte auch das Interview mit Kay Bommer in der aktuellen Ausgabe des GoingPublic Magazins). Besonders in turbulenten Zeiten mit volatilen Aktienmärkten sollte der IR-Manager stets einen kühlen Kopf bewahren und als souveräner Navigator auch mal stürmische Wellengänge meistern.

Passend dazu beleuchtete Kriminalpsychologe Dr. Thomas Müller, der u.a. engen Kontakt mit dem FBI pflegt,  Krisensituationen unter psychologischen Gesichtspunkten. Während die einen in der Lage sind, komplexe Krisenmomente zu erkennen und schließlich an diesen wachsen, „tappen andere in die Krisenfalle und scheitern daran.“ Nicht selten greife auch die berufliche Herausforderung in den privaten, persönlichen Bereich über.

Digitalisierung: Chance und Risiko zugleich?
Der nächste Tag war geprägt von Workshops rund um aktuelle Trends in der IR-Branche. Eingeleitet wurde der zweite Konferenztag mit der Keynote, die in diesem Jahr von GE Power-Präsident und CEO Prof. Stephan Reimelt gehalten wurde. Er machte im Wesentlichen darauf aufmerksam, dass wir in einer Zeit des digitalen Umbruchs stehen und die Technologien zunehmend disruptiver werden, was ganz eigene, neue Herausforderungen mit sich bringe

Wie es um den Finanzplatz Deutschland steht und dass dieser trotz einer möglichen Fusion mit der Londoner Börse seine beutende Stellung nicht verlieren sollte, diskutierten Hauke Stars (Deutsche Börse), Kirsten Kistermann-Christophe (Société Générale), Hans-Richard Schmitz (Hamborner REIT), Claus Döring (Börsenzeitung) und Kay Bommer. Alle Teilnehmer plädierten für eine noch stärker ausgeprägte Aktienkultur in Deutschland.